Frücht

Moderner Vorreiter

In den Höhenlagen des Taunus befindet sich der Ort Frücht in ebenso ländlicher wie ruhiger Umgebung. Um so bedeutender ging es im Laufe der Jahrhundert zu. Seit 1613 gehörte das Dorf zur reichsunmittelbaren Herrschaft von Johann Gottfried vom Stein und bildete im zersplitterten Deutschland einen Zwergstaat, der juristisch genauso unabhängig war wie Preußen oder Bayern. Der letzte Besitzer der Herrschaft war der 1757 in Nassau als Nachfahre eines alten nassauischen Rittergeschlechts geborene Freiherr Karl vom und zum Stein, der als preußischer Minister und Reformer in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Zu seinen wichtigsten Reformen zählte die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Begründung der kommunalen Selbstverwaltung. 1807 ließ Stein in Frücht eine Familiengruft mit einer neugotischen Grabkapelle errichten. Dort fand der bedeutende preußische Minister 1831 auch seine letzte Ruhestätte. Eine Besichtigung mitsamt der kleinen schönen Parkanlage ist sehr lohnenswert.